Initiative S7OstPlus aus dem Blickwinkel der Agenda21 Hohenbrunn betrachtet.

Die Initiative S7OstPlus wurde am 17. April 2013 von der Agenda21 Ottobrunn-Neubiberg, der Agenda21 Aying und dem Umweltverein Natur und Umwelt Südost e.V. sowie einem Mitglied der Bürgerinitiative Haidhausen gegründet. Hinter dieser Initiative verbergen sich aber auch die ureigenen Interessen der Bürgerinitiative Haidhausen und des Arbeitskreises Baumgartner, Kantke, Schwarz (BKS), beide eifrige Gegner des 2. Stammstreckentunnels. Auch wir von der Agenda21 Hohenbrunn waren mit Mitgliedern des AK Verkehr-Siedlung-Ortsgestalt bei der Gründungsveranstaltung am 17. April zugegen und haben uns erfolgreich mit anderen Teilnehmern gegen die in dem Entwurf der Charta enthaltene strikte Ablehnung des 2. Stammstreckentunnels gewehrt. Daraufhin wurde der Initiative von BKS empfohlen, sich von Mitgliedern zu trennen, die den 2. Stammstreckentunnel nicht ablehnen.

Die Agenda Hohenbrunn unterstützt selbstverständlich die in der Charta eingangs genannten neun Ziele, lehnt aber weitergehende Bahnprojekte innerhalb dieser Initiative ab. Wer wollte keine Verbesserung des S7-Angebots? Wir alle wissen, wie schlecht es bestellt ist mit der Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der S7-Ost und der Anbindung des äußeren Astes nach Kreuzstraße. Natürlich sollen von allen Haltestellen günstige Umsteige- und Anschlussverbindungen Diskussionsgegenstand für die Initiative sein. Weitergehende Untersuchungen zu Lärmschutz und Behinderung des Straßenverkehrs durch vermehrte Schrankenschließzeiten sollten aber aufgegriffen werden, auch wenn dadurch höhere Kosten entstehen. Den Bürgern nur eine billige Lösung, die noch nicht einmal sicher belegt ist, zu versprechen, genügt nicht. Anzudenken wäre die Tieferlegung in den dicht besiedelten Wohngebieten in einen Trog und dadurch Wegfall der Bahnübergänge. So gibt es z.B. keinen einzigen beschrankten Bahnübergang mehr auf der zweigleisigen Ausbaustrecke Giesing-Deisenhofen.

Für uns beginnt die S7-Ost am Ostbahnhof, mit zweigleisigem Ausbau ab dem Abzweig Frankenwaldstraße und endet in Kreuzstraße. In der aktuellen Charta vom 6. Mai 2013 steht nun der Satz, der alles offenlässt: „Wir unterstützen Lösungen beim Ausbau des S-Bahnnetzes, die finanziell auch einen Ausbau der S7 erlauben“. In erklärenden Zusatzdokumenten ist aber nach wie vor die Ablehnung des 2. Stammstreckentunnels und Präferenz der Südumfahrung enthalten. Es wird unterstellt, bei Ablehnung des teuren 2. Tunnels würden die dafür eingeplanten finanziellen Mittel dann automatisch für andere Streckenausbauten zur Verfügung stehen.

Wir fordern deshalb von der Initiative S7OstPlus eine Abkehr von Vorhaben, die die genannte Strecke nicht betreffen. Wir wollen uns nicht für fremde Interessen einspannen lassen. Erst dann könnten wir der Initiative beitreten und sie unterstützen. Solange wollen wir aber auch nicht als Unterstützer der Ziele genannt werden, was als Unterstützung der gesamten Initiative gewertet werden kann, obwohl wir nur die oben genannten neun Ziele unterstützen!

 

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