Messung der Feinstaub- und NO2 Belastungen in Hohenbrunn

Im Landkreis München ist keine Messstelle zur Feinstaub-PM10 und Stickstoffdioxid-Messung vorhanden. In ganz Oberbayern werden 14 Messstationen gezählt, wobei Feinstaub der Größe PM2,5 überhaupt nicht erfasst wird.
Die Agenda 21 Hohenbrunn hat sich daher im Juni entschlossen, Messungen bezüglich der Feinstaub und NO2 Emissionen durchzuführen. Gemessen wird mit dem Sensor der Fa. Nova Typ SDS011 für Feinstaub PM10 und PM2,5. Dieser kostengünstige Sensor kann natürlich keine gerichtsfesten Daten liefern, aber als Indikator liefert der Sensor gute Ergebnisse. Der erste Sensor hat seinen Dienst im Juli in der Dorfstraße, nähe Pfarrer-Wenk-Platz, aufgenommen. Die Ergebnisse können anonymisiert online abgerufen werden. Die Stickstoffdioxid (NO2) Messung wird mit Passivsammlern der Fa. Passam AG durchgeführt. Die Messmethode ist als sogenannte orientierende Messung anerkannt. Die Messröhrchen werden nach ca. 1 Monat ausgetauscht zur Auswertung in ein nach ISO akkreditiertes Analyselabor verbracht.
Die Europäische Union strengt derzeit gegen Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren wegen zu hoher Emissionswerte an. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof prüft seit Ende August Erzwingungshaft für Markus Söder wegen Untätigkeit zum Luftreinhaltungsplan. Bis zu einem möglichen Prozess und dem daraus resultierenden Maßnahmenkatalog und dessen Umsetzung vergehen Jahre.

Vor dem Hintergrund einer eventuell erheblichen gesundheitlichen Belastung von Kindern und Erwachsenen in Hohenbrunn ist es der Agenda 21 Hohenbrunn wichtig, Klarheit und Aufklärung durch Messungen von Feinstaub und Stickstoffdioxid zu schaffen.
Mit einem geringen Aufwand können wir der Bevölkerung von Hohenbrunn Sicherheit geben, ob diese Gefährdung besteht oder ob die Messwerte unterhalb der Grenzwerte liegen.
Erste Ergebnisse für die Feinstaubmessung liegen vor. Bisher sind die Messwerte im „grünen Bereich“.
Bürgermeister Dr. Straßmair begrüßte das Vorhaben der Agenda 21 Hohenbrunn und hat die Finanzierung der NO2 Messung ermöglicht. Die Feinstaubmessung finanziert die Agenda 21 Hohenbrunn.

Auswertung der NO2 Messung vom August 2018:

Im August 2018 hatten wir im Mittel 27,8 µg/m³ NO2. Damit liegt Hohenbrunn im August unterhalb des Grenzwertes für Deutschland von 40 µg/m³. In der Schweiz beträgt der Grenzwert zum Beispiel 30 µg/m³. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommt zu dem Schluss, dass gesundheitsrelevante Wirkungen von NO2 ab einer langfristigen durchschnittlichen Exposition von 20 µg/m³ kalkuliert werden müssen.

Links:

Feinstaub: http://www.madavi.de/sensor/graph.php?sensor=esp8266-15537802-sds011
Messstelle des Sensors Nr. 14905 in Hohenbrunn:  https://maps.luftdaten.info/#13/48.0351/11.7200

Dokumente mit Links zu weiterführender Literatur im PDF Format:
Brief an Bürgermeister und Gemeinderat Messungen
Brief vom Bürgermeister Feinstaub und NO2 Messungen an Agenda 21
Angebot Passam AG NO2 Sensor R_DHO_180802
Ergebnis NO2 Messung August 2018 DHO011801

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