Vorsicht -Legionellen!!

 

Legionellen im Ein- und Zweifamilienhaus

Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die im Wasser leben. Es gibt mehr als 48 Arten. Für den Menschen gefährlich können die Erreger der Legionellose oder Legionärskrankheit werden. Erkrankungen treten in  unterschiedlichen Verlaufsformen auf, wobei Begleiterscheinungen wie Unwohlsein, Fieber, Kopf-, Gliederschmerzen, Husten, Durchfälle und Verwirrtheit vorkommen können. Die eigentliche "Legionärskrankheit" zeigt sich in einer schweren Lungenentzündung, die unbehandelt in 15 bis 20 Prozent der Fälle tödlich verläuft. Legionellen sind normaler Bestandteil des kalten Trinkwassers. Sie vermehren sich jedoch stark in einem Trinkwasser, das längere Zeit in den Leitungen steht und zudem zwischen 30 und 50 °C warm ist.

Legionellen können überall vorkommen, z.B.: in Hotels, Krankenhäusern, Mehrfamilienhäusern aber auch in Einfamilienhäusern.

Gefährlich für den Menschen werden Legionellen aber nur durch das Einatmen von Wasserdämpfen und versprühtem/zerstäubtem Wasser, z.B. beim Duschen oder Luftbefeuchten.

Ab einer Wassertemperatur über 70°C werden die Legionellen sicher und in kurzer Zeit zerstört, jedoch in Seitensträngen im Warmwasser-Trinkwasser-Netz, wo diese Temperatur nicht erreicht wird, leben sie fröhlich weiter und vermehren sich. Warmes Wasser sollte immer auf mindestens 60 Grad erhitzt werden und möglichst auch mit über 55 Grad an der Armatur austreten. Nur dann kann Legionellenwachstum relativ sicher vermieden werden. Deshalb kommt einer richtigen und gründlichen Legionellenvorbeugung große Bedeutung zu. Problematisch sind tote Abschnitte in Warmwasserleitungen, wie z.B. Anschlüsse, die nicht benutzbar sind oder sehr selten benutzt werden. Auch abgeschaltete bzw. nicht funktionierende Zirkulationsleitungen sind Brutstätten. Selten benutzte Entnahmestellen, wie Waschküche, Warmwasserzuläufe von Spül- und Waschmaschinen usw. müssen ebenfalls gespült werden.
Wer ganz sicher gehen will öffnet also einmal täglich jede Armatur im Haus und lässt heißes Wasser für ein paar Minuten auslaufen. Dies alles führt aber auch zur schnellerer Korrosion und erhöhtem Energieverbrauch.

Das periodische automatische Aufheizen nur des Warmwasserspeichers durch die Heizungssteuerung bietet nur begrenzten Schutz, da die Leitungen dadurch nicht gespült werden. Problematisch sind in diesem Zusammenhang moderne Wärmepumpen: im wirtschaftlichen Normalbetrieb arbeiten sie bei wesentlich geringeren Temperaturen als 60°C, bei der sie fast nur als elektrische Zusatzheizungen funktionieren. Ungünstig sind auch Kaltwasserleitungen, die von benachbarten Warmwasserleitungen erwärmt werden.

Filtrierung:
Filter in der Hausinstallation integriert sind sinnlos, da die Vermehrung erst nach dem Filter stattfindet. Wirksame Filter gibt es nur an den Zapfstellen bzw. Brauseköpfen, diese sind aber teuer und wartungsintensiv.

Prüfung:
Gesetzlich vorgeschrieben ist die Prüfung auf Legionellenbefall nur in Mehrfamilienhäusern, die bestimmte Kriterien erfüllen müssen. Ein- und Zweifamilienhäuser sind ausgenommen. Diese Kriterien sind:
- Trinkwarmwasserspeicher größer gleich 400l, und/oder
- Leitungsinhalt ab Warmwasserspeicher bis zur entferntesten Entnahmestelle größer 3l. Dabei bleibt der Inhalt der Zirkulationsleitung unberücksichtigt.

Die Prüfungen sind alle 3 Jahre zu wiederholen, erstmals müssen sie vor Ende 2013 durchgeführt worden sein. Dabei sind neben dem Ein- und Auslauf des Boilers an allen entferntesten  Entnahmestellen eines jeden Strangs Proben zu entnehmen und an ein akkreditiertes Prüflabor zur Untersuchung zu schicken. Das Ergebnis ist den Bewohnern bekannt z

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