Informations- und Diskussionsabend am 3. Juli 2012 im Lebensraum Kunst

Ein Energienutzungsplan für Hohenbrunn

Eine Arbeitsgruppe der AGENDA21-Hohenbrunn befasste sich in den vergangenen Monaten eingehend mit dem Entwurf eines Energienutzungsplans, der im Rahmen des Forschungsprojektes „Kommunaler Klimaschutz – Zukunftsfähige Energiekonzepte am Beispiel des Landkreises München“ an der TU München bereits 2010 erarbeitet wurde. Mit einer Veranstaltung, die sich insbesondere an Gemeindevertreter, aber auch an interessierte Bürgerinnen und Bürger richtete, sollte dieser Entwurf  vorgestellt und eine breitere Diskussion um konkrete Möglichkeiten für die zukünftige Energieversorgung der Gemeinde Hohenbrunn eröffnet werden.

Veranstaltung am 3. Juli 2012 im Lebensraum Kunst in Hohenbrunn

Der Fokus lag an diesem Abend auf der zukünftigen Wärmeversorgung, der Planung und Umsetzung eines Wärmekonzepts für die Gemeinde Hohenbrunn auf Basis regenerativer Energieträger, und damit auf den Fragen

  • Welcher Wärmebedarf muss in Zukunft gedeckt werden? Wieviel Wärme für Heizung, Brauchwasser und ggf. Produktionsprozesse benötigen die in Hohenbrunn lebenden und arbeitenden Menschen in den nächsten 20 Jahren?
  • Wer erzeugt Wärme in bzw. für Hohenbrunn? Wo gibt es größere Anlagen, die bereits mehrere Verbraucher mit Wärme versorgen?
  • Wo sind bereits Netzstrukturen vorhanden? Welche Siedlungsgebiete/Gewerbegebiete sind grundsätzlich für Wärmenetze geeignet? Wo sollen dezentrale individuelle Einzellösungen realisiert werden?
  • Welche lokalen bzw. regionalen regenerativen Energiepotenziale stehen für Hohenbrunn zur Verfügung?
  • Wie können wir Wärmebedarf, Energiepotenziale und Infrastruktur sinnvoll zu einem Wärmekonzept für Hohenbrunn kombinieren.

Ulrich Stock, Mitglied des AGENDA21-Arbeitskreises Energie und Umwelt, präsentierte die Forschungsergebnisse, die in einer Serie von insgesamt 25 Karten dokumentiert sind, ausschnittsweise und erläuterte wie der Entwurf eines Energienutzungsplanes für Hohenbrunn zustande kam (die Präsentation können Sie hier herunterladen oder lesen Sie unseren Artikel "Zukünftige Wärmeversorgung in Hohenbrunn" hier). Die Projektgruppe an der TU München hatte ausgehend von einer Wärmebedarfsermittlung im Jahre 2009 ein Wärmebedarfsszenario für 2030 abgeleitet und die aktuelle Energieinfrastruktur in Hohenbrunn (Netze, größere Wärmeversorgungsanlagen, Wärmepumpen) erfasst. Es ergaben sich Optionen zum Aufbau größerer Wärmenetze, zur Umstellung auf regenerative Energieträger und/oder für Effizienzsteigerungen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die nutzbaren regenerativen Wärmepotenziale vor Ort bzw. in der Nachbarschaft (Geothermie, Solarthermie, Holz, Biogas, Umgebungs- und Abwärme)  sicher ausreichen, um den zukünftigen Wärmebedarf in Hohenbrunn zu decken. Verschiedene Lösungsvorschläge wurden schließlich zu einem ganzheitlichen Wärmekonzept für Hohenbrunn zusammengefasst.

Dieses Wärmekonzept ist ein Entwurf, ein erster Vorschlag auf Basis von Ausgangsdaten, die aktualisiert und ergänzt werden müssen. Die eigentliche Arbeit beginnt jetzt erst in Hohenbrunn! Wer initiiert einen entsprechenden Planungsprozess? Wann startet dieser Planungsprozess? Wer macht mit? Wie sind die Gemeindeorgane eingebunden? Wie organisieren wir diesen Planungsprozess und die Beteiligung der Akteure? Welche Fachplaner unterstützen diese Planung? Wie ist der Zeithorizont?

Diesen Fragen stellten sich Bürgermeister Dr. Straßmair und einige (leider) wenige Gemeinderäte. Die angeregte Diskussion führte (noch) nicht zu einem Konsens. Bürgermeister Straßmair sieht im Ergebnis des Forschungsprojektes bereits den fertigen Energienutzungsplan für Hohenbrunn, nach dem er sein Verwaltungshandeln ausrichten möchte. Die AGENDA21-Vertreter  sehen darin eine Planungshilfe und Ausgangsbasis für einen Planungs- und Beteiligungsprozess, der so aussehen könnte:

Bild1

Ablauf zur Erstellung und Umsetzung eines verbindlichen Energienutzungsplans

 

Es gibt noch viele offene Fragen - wir bleiben im Gespräch!

 

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