Am 25.2.2013 stellte der Agenda21 Arbeitskreis Energie und Umwelt die Stromverbräuche der letzten 6 Jahre in der Gemeinde Hohenbrunn vor und entwarf einen Ausblick für den Stromverbrauch und Stromerzeugung in der Gemeinde bis 2050. Entsprechend der Energievision des Landkreises München, der sich die Gemeinde 2006 angeschlossen hat, soll der damalige Stromverbrauch bis 2050 um 60% reduziert werden bei gleichzeitiger Deckung des verbleibenden Stromverbrauchs aus regenerativen Quellen.
Betrachtet wurde nur die bilanzielle Deckung des Verbrauchs, d.h.übers Jahr gerechnet muss mind. so viel Strom erzeugt werden wie verbraucht wird. Zur Versorgungssicherheit muss bei Ausbleiben von Wind und/oder Sonne der überwiegende Strombedarf von außerhalb gedeckt werden.
Angenommen wurde dabei ein Bevölkerungswachstum von 1%/Jahr, eine zurückhaltende Einschätzung, lag doch das Wachstum der Gemeinde in den vergangenen 11 Jahren immer bei 2%/Jahr! Ein großes Potential zur Stromerzeugung bilden noch die derzeitigen und zukünftigen Dächer von Gebäuden in der Gemeinde. Da die Belegung aller verfügbaren und geeigneten Dachflächen illusorisch ist, wurde von einer Belegung mit Photovoltaikmodulen zwischen 25 und 50% ausgegangen.
Rechnet man die bisherige Erzeugung aus Solarzellen und kleinen Blockheizkraftwerken hoch und geht von der vollständigen Erreichung der Energievision mit einer Reduzierung des Verbrauchs um 60% aus, so fehlen in der Gemeinde ca. 15.000MWh/Jahr. Diese Lücke könnte durch 3 Windräder, einer Photovoltaik-Freiflächenanlage auf 38 ha oder mit Solarzellen auf mehr als der Hälfte der Dächer gedeckt werden, am besten aber ein Mix daraus. Der Bedarf wird jedoch um so größer, sollte das Ziel der Energievision nicht erreicht werden oder die Gemeinde stärker wachsen als angenommen.
Alle vorgenannten Szenarien beruhen auf Annahmen. So fehlt in der Gemeinde ein verbindliches Ortsentwicklungskonzept; die Wirtschaftlichkeit von Windkraftanlagen muss erst noch anhand von Windgutachten und –messungen belegt werden.
Wichtig wird in diesem Zusammenhang ein intelligentes Energiemanagementsystem für Strom und auch Wärmenetze, da Blockheizkraftwerke gleichzeitig immer mehr Wärme produzieren, die zum wirtschaftlichen Betrieb genutzt werden muss, als Strom. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Erzeugern, Verbrauchern und Infrastrukturbetreibern ist unbedingt notwendig.
Die wichtigste Rolle fällt aber der Kommune zu, die für die Energieversorgung ihrer Bürger zuständig ist. Sie kann im Rahmen ihrer Planungshoheit günstige Randbedingungen schaffen und sollte eine Vorreiter- und Vorbildrolle übernehmen und Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung fördern sowie interkommunale Zusammenarbeit in der Region anstoßen.
Die Präsentation "zukünftige Stromversorgung Hohenbrunn" können Sie hier herunterladen.
Eine Betrachtung des weiteren Zieles, die Versorgungssicherheit innerhalb der Gemeinde oder Region selbst zu gewährleisten, etwa durch Speicherung und Rückgewinnung, steht noch aus!
Anschließend stellte der Vorsitzende des Gewerbeverbands Hohenbrunn die geplante und derzeit im Aufbau befindliche "Energiegenossenschaft Hohenbrunn" vor. Sie soll noch in diesem Jahr gegründet und ein erstes Projekt realisiert werden, angedacht ist dabei die Errichtung eines Blockheizkraftwerks zur Versorgung eines Wärmenetzes im Gewerbegebiet Hohenbrunn.
Die Genossenschaft wird als Bürgergenossenschaft allen Hohenbrunner Bürgern und Gewerbetreibenden mit Sitz in Hohenbrunn und natürlich der Gemeinde selber offenstehen . Derzeit arbeitet der Gewerbeverband im kleinen Kreis an einer Satzung für die Energiegenossenschaft Hohenbrunn; weitergehende Unterstützung bei der Erstellung der notwendigen Dokumente ist ausdrücklich gewünscht, interessierte Mitarbeiter wenden sich bitte an Detlef Malinowsky vom Gewerbeverband Hohenbrunn www.gewerbe-hohenbrunn.de.