Stellungnahme zum Artikel „Gegenwind für Stefan Straßmair“ in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG / STADT UND LANDKREIS MÜNCHEN vom 26. Juni 2012

Bürgermeister Straßmair wurde - nach seinen Angaben völlig überraschend - mit der Kritik eines neu formierten „Bürgerforum Hohenbrunn und Riemerling, das nun in den Bürgermeisterwahlkampf eingreift, konfrontiert. Dass er diese Kritik, insbesondere das Fehlen eines zukunftsweisenden Ortsleitbildes, gleich an die AGENDA21-Hohenbrunn weiterreicht, ist unangemessen und nicht fair. Wir möchten daher Folgendes klarstellen:

Mitglieder der AGENDA21-Hohenbrunn haben in vielen Gesprächen mit dem Bürgermeister immer wieder betont, wie wichtig ein Leitbild für die nachhaltige Entwicklung der Gemeinde ist und dass wir mit aller in unseren Reihen vorhandenen zeitlichen und fachlichen Kapazität gerne daran mitarbeiten würden. Allerdings war stets klar, dass die Initiative von der Gemeindespitze ausgehen muss, dass der Bürgermeister den Gemeinderat mit diesem Anliegen befassen und von der Notwendigkeit zur Mitarbeit überzeugen muss, dass man sinnvollerweise externe Methodenunterstützung hinzuziehen und unbedingt ein ernst gemeintes Mitwirkungsangebot an alle Bürger organisieren muss. Schon der Blick über den Tellerrand in Nachbargemeinden, die hier einen großen Schritt weiter sind, zeigt doch, dass es gar nicht anders geht. Über das Thema Leitbild reden wir seit sechs Jahren mit dem Bürgermeister, über andere wichtige, langfristige Themen (Verkehrsberuhigung und Verkehrssicherheit, Radwegenetz, Umsetzung der Energievision) ebenfalls. Wir kommen regelmäßig mit dem Bürgermeister zusammen und begegnen uns freundlich, von einer „engen Zusammenarbeit mit der AGENDA21 bei allen langfristigen Themen“ kann allerdings nicht die Rede sein. Engagierte Bürgerinnen und Bürger in der Hohenbrunner AGENDA 21 kämpfen nach wie vor bei jedem Vorschlag und bei jeder Ausarbeitung darum, überhaupt wahrgenommen zu werden.

Den zugrunde liegenden Artikel der Süddeutschen Zeitung können Sie hier anschauen.

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Informations- und Diskussionsabend am 3. Juli 2012 im Lebensraum Kunst

Ein Energienutzungsplan für Hohenbrunn

Eine Arbeitsgruppe der AGENDA21-Hohenbrunn befasste sich in den vergangenen Monaten eingehend mit dem Entwurf eines Energienutzungsplans, der im Rahmen des Forschungsprojektes „Kommunaler Klimaschutz – Zukunftsfähige Energiekonzepte am Beispiel des Landkreises München“ an der TU München bereits 2010 erarbeitet wurde. Mit einer Veranstaltung, die sich insbesondere an Gemeindevertreter, aber auch an interessierte Bürgerinnen und Bürger richtete, sollte dieser Entwurf  vorgestellt und eine breitere Diskussion um konkrete Möglichkeiten für die zukünftige Energieversorgung der Gemeinde Hohenbrunn eröffnet werden.

Veranstaltung am 3. Juli 2012 im Lebensraum Kunst in Hohenbrunn

Der Fokus lag an diesem Abend auf der zukünftigen Wärmeversorgung, der Planung und Umsetzung eines Wärmekonzepts für die Gemeinde Hohenbrunn auf Basis regenerativer Energieträger, und damit auf den Fragen

  • Welcher Wärmebedarf muss in Zukunft gedeckt werden? Wieviel Wärme für Heizung, Brauchwasser und ggf. Produktionsprozesse benötigen die in Hohenbrunn lebenden und arbeitenden Menschen in den nächsten 20 Jahren?
  • Wer erzeugt Wärme in bzw. für Hohenbrunn? Wo gibt es größere Anlagen, die bereits mehrere Verbraucher mit Wärme versorgen?
  • Wo sind bereits Netzstrukturen vorhanden? Welche Siedlungsgebiete/Gewerbegebiete sind grundsätzlich für Wärmenetze geeignet? Wo sollen dezentrale individuelle Einzellösungen realisiert werden?
  • Welche lokalen bzw. regionalen regenerativen Energiepotenziale stehen für Hohenbrunn zur Verfügung?
  • Wie können wir Wärmebedarf, Energiepotenziale und Infrastruktur sinnvoll zu einem Wärmekonzept für Hohenbrunn kombinieren.

Ulrich Stock, Mitglied des AGENDA21-Arbeitskreises Energie und Umwelt, präsentierte die Forschungsergebnisse, die in einer Serie von insgesamt 25 Karten dokumentiert sind, ausschnittsweise und erläuterte wie der Entwurf eines Energienutzungsplanes für Hohenbrunn zustande kam (die Präsentation können Sie hier herunterladen oder lesen Sie unseren Artikel "Zukünftige Wärmeversorgung in Hohenbrunn" hier). Die Projektgruppe an der TU München hatte ausgehend von einer Wärmebedarfsermittlung im Jahre 2009 ein Wärmebedarfsszenario für 2030 abgeleitet und die aktuelle Energieinfrastruktur in Hohenbrunn (Netze, größere Wärmeversorgungsanlagen, Wärmepumpen) erfasst. Es ergaben sich Optionen zum Aufbau größerer Wärmenetze, zur Umstellung auf regenerative Energieträger und/oder für Effizienzsteigerungen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die nutzbaren regenerativen Wärmepotenziale vor Ort bzw. in der Nachbarschaft (Geothermie, Solarthermie, Holz, Biogas, Umgebungs- und Abwärme)  sicher ausreichen, um den zukünftigen Wärmebedarf in Hohenbrunn zu decken. Verschiedene Lösungsvorschläge wurden schließlich zu einem ganzheitlichen Wärmekonzept für Hohenbrunn zusammengefasst.

Dieses Wärmekonzept ist ein Entwurf, ein erster Vorschlag auf Basis von Ausgangsdaten, die aktualisiert und ergänzt werden müssen. Die eigentliche Arbeit beginnt jetzt erst in Hohenbrunn! Wer initiiert einen entsprechenden Planungsprozess? Wann startet dieser Planungsprozess? Wer macht mit? Wie sind die Gemeindeorgane eingebunden? Wie organisieren wir diesen Planungsprozess und die Beteiligung der Akteure? Welche Fachplaner unterstützen diese Planung? Wie ist der Zeithorizont?

Diesen Fragen stellten sich Bürgermeister Dr. Straßmair und einige (leider) wenige Gemeinderäte. Die angeregte Diskussion führte (noch) nicht zu einem Konsens. Bürgermeister Straßmair sieht im Ergebnis des Forschungsprojektes bereits den fertigen Energienutzungsplan für Hohenbrunn, nach dem er sein Verwaltungshandeln ausrichten möchte. Die AGENDA21-Vertreter  sehen darin eine Planungshilfe und Ausgangsbasis für einen Planungs- und Beteiligungsprozess, der so aussehen könnte:

Bild1

Ablauf zur Erstellung und Umsetzung eines verbindlichen Energienutzungsplans

 

Es gibt noch viele offene Fragen - wir bleiben im Gespräch!

 

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Richtig Heizen mit Holz

Im Idealfall entstehen bei der Holzverbrennung nur feine, weiße Asche, Wasser und Kohlendioxid. Und vorausgesetzt es wird nur so viel Holz verbraucht wie nachwächst, trägt dieses Kohlendioxid nicht zur Erderwärmung bei, denn die nachwachsenden Bäume binden das bei der Verbrennung entstehende Kohlendioxid.

In der Praxis enthält Brennholz aber mehr oder weniger geringe Mengen Stickstoff-, Schwefel- und Chlorverbindungen, die bei der Verbrennung in gesundheits- und klimaschädliche Verbindungen umgewandelt werden. Besonders problematisch ist eine unvollständige Verbrennung,  es entstehen giftiges Kohlenmonoxid und außerordentlich klimaschädliches Methangas sowie weitere unangenehm riechende und gesundheitlich bedenkliche Verbindungen (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe). Außerdem gelangt bei jeder Holzverbrennung Feinstaub in die Luft, der erhebliche Gesundheitsbeeinträchtigungen verursachen kann.

Spricht das gegen Heizen mit Holz? Nein!! Sie können richtig und sauber mit Holz heizen, ohne Ihre Gesundheit und die Gesundheit Ihrer Nachbarn und das Klima zu belasten. Dazu müssen Sie aber Einiges beachten:

  • Wählen Sie eine emissionsarme und effiziente Holzfeuerungsanlage, bei der Sie Luftzufuhr und Verbrennungstemperatur gut regeln können.
  • Achten Sie auf die richtige Anlagengröße. Eine zu große Anlage läuft überwiegend bei verminderter Leistung, verbunden mit hohen Emissionen bei geringem Wirkungsgrad.
  • Verwenden Sie geeignete, trockene Holzbrennstoffe, die Sie richtig lagern. Scheitholz soll gespalten und an einem luftigen Platz aufgestapelt gelagert werden. Holzbriketts und Holzpellets sollten ein Qualitätssiegel tragen (DINplus, Enplus oder Blauer Engel). Auf keinen Fall darf mit Lack oder Holzschutzmitteln behandeltes Holz verbrannt werden!
  • Informieren Sie sich eingehend über den richtigen Umgang mit Ihrer speziellen Anlage. Studieren Sie die Bedienungsanleitung! Eine saubere, schadstoffarme Verbrennung hinterlässt fast nur feine, weiße Asche. Unverbrannte Brennstoffpartikel, dunkler Holzrauch, übermäßig viel Ruß sind Indizien für eine falsche Handhabung, d.h. schlechte Verbrennung mit hoher Schadstoffemission.
  • Lassen Sie Ihre Anlage regelmäßig durch einen Fachmann inspizieren und warten.

Egal ob Sie einen Kaminofen oder Kachelofen als Komfort- und Zusatzheizung einsetzen oder mit einem Holz-Zentralheizungskessel Ihre Wohnung bzw. Ihr Haus und das Brauchwasser erwärmen, mit gut aufbereitetem Holz aus der Region und einer modernen Anlage, die Sie sachgerecht handhaben, sorgen Sie für behagliche Wärme und heizen zugleich umweltgerecht und klimafreundlich.

Weiterführende Detailinformationen zu verschiedenen Holzheizungstypen, zu den aktuellen rechtlichen Vorschriften für Holzfeuerungsanlagen und zu den Qualitätssiegeln für Anlagen und Holzbrennstoffe finden Sie im Ratgeber HEIZEN MIT HOLZ (hrsg. vom Umweltbundesamt). Diese Broschüre haben wir für Sie im Rathaus ausgelegt (ggf. bei Frau Thanei, 2. Stock Zimmer 22, nachfragen). Sie steht auch als pdf-Datei im Internet unter www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3151.pdf zur Verfügung.

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Lore Schildener und Hans Reiters für ihr ehrenamtliches Engagement von der Gemeinde Hohenbrunn geehrt

Lore Schildener und Hans Reiters, beide Hohenbrunner "AGENDIANER der ersten Stunde" haben sich in 15 Jahren herausragend für und in Hohenbrunn engagiert und wurden von der Gemeinde mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.

Wir gratulieren!!

Geehrt: Lore Schildener und Hans Reiters

Lore Schildener und Hans Reiters beim Festempfang der Gemeinde am 22. Juni 2012

Lore Schildener hat sich nach ihrem Ausscheiden aus dem Schuldienst der Hohenbrunner AGENDA21-Initiative angeschlossen. Sie wollte bei Kindern in Hohenbrunn Interesse, Verständnis und Freude an, aber auch Verantwortung für Natur, sensible Umweltbereiche und Heimat wecken. Das ist ihr vorbildlich gelungen! Ihr Motto  "nur was wir kennen und schätzen, werden wir auch schützen" hat sie zusammen mit ihren Kolleginnen im Arbeitskreis Jugend und Gemeinschaft äußerst kreativ und mit großem zeitlichem Aufwand in einem bunten AGENDA21-Kinderprogramm umgesetzt. Darüber hinaus war es ihr eine Herzensangelegenheit, Jung und Alt zusammenzubringen. Kinder sollten aus Treffen mit Senioren, Senioren aus der Gemeinschaft mit Kindern profitieren, positive Erfahrungen und Freude mitnehmen. Im Haus am Wald wurde regelmäßig gemeinsam gebastelt, gepflanzt, gesungen und gelacht. Lore Schildener war viele Jahre Sprecherin  des Arbeitskreises; sie muss nun, ihrem Alter Rechnung tragend, kürzer treten und ist aus der aktiven AGENDA21-Arbeit ausgeschieden. Wir danken Ihr ganz herzlich für die lange, gute und freundschaftliche Zusammenarbeit.

Hans Reiters engagiert sich  im Arbeitskreis Verkehr-Siedlung-Ortsgestalt. Dort wirkte er bei vielen Ausarbeitungen und Vorschlägen zur Verkehrsberuhigung und Erhöhung der Verkehrssicherheit mit; besondere Erwähnung verdient sein konsequentes und kontinuierliches Engagement für den Ausbau und die Verbesserung des Radwegenetzes. Darüber hinaus widmet er sich unermüdlich dem Natur- und Landschaftsschutz und dem Erhalt und der Pflege unserer Naherholungsflächen.  Bei jeder Aktion der AGENDA21-Hohenbrunn, sei es die Begehbarmachung von Spazierpfaden, sei es ein Waldpark-Ramadama oder die mühsame Neophytenbekämpfung im Bannwaldgürtel, ist Hans Reiters (auch noch im 9. Lebensjahrzehnt!) immer aktiv und zuverlässig dabei. Hier treffen und überschneiden sich sein AGENDA21-Engagement und seine Aufgaben im Bund Naturschutz in Bayern e.V., für den er ebenfalls seit langem ehrenamtlich tätig und für Hohenbrunn zuständig ist.

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Zukünftige Energieversorgung in Hohenbrunn

Die Gemeinde Hohenbrunn hat sich 2006 mit einem Gemeinderatsbeschluss der Energievision des Landkreises München angeschlossen mit dem Ziel, den Energieverbrauch bis zum Jahr 2050 um 60% auf 40% des heutigen Energieverbrauchs zu senken und den verbleibenden Energieverbrauch dann durch regenerative Energiequellen abzudecken. Dies bedeutet, dass zunächst eine drastische Energieeinsparung realisiert wird. Parallel dazu muss die eigentliche Energiewende, der Umstieg auf regenerative Energiequellen vorbereitet und schließlich umgesetzt und eine regionale energetische Kreislaufwirtschaft verwirklicht werden.

Wärmeversorgung und Stromversorgung in der Gemeinde Hohenbrunn sollen Schritt für Schritt  unabhängig werden von Erdöl, Erdgas, Kohle und Atomkraft, an deren Stelle zukunftsträchtige erneuerbare Energiequellen, d.h. Sonne, Biomasse, Erdwärme, Wind, (Wasser) und zusätzlich Umgebungs- und Abwärme, vermehrt genutzt werden. Auf diesem Wege sind Fragen der effizienten Nutzung, Speicherung und Verteilung zu lösen.

Basis dafür muss ein energetische Gesamtkonzept, ein Energienutzungsplan sein. Dieser liefert Gemeinde und Bürgern einen flächendeckenden Überblick, mit welchen Energiequellen und mit welcher Infrastruktur der Energiebedarf zukünftig gedeckt werden kann. Soweit sich die Entscheidungsgremien der Gemeinde für einen Energienutzungsplan als verbindliche  Rahmenplanung aussprechen, ist der Energienutzungsplan  Einstieg in eine effiziente, schrittweise regenerative, regionale Energieversorgung. Er muss immer wieder fortgeschrieben und an die Gemeindeentwicklung und veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden. Mit einem entsprechenden Beschluss und der Umsetzung des Energienutzungsplanes erfüllt die Gemeinde ihre Aufgabe nach Art. 83 der Bayerischen Verfassung (Versorgung der Bevölkerung mit Energie) vorbildlich und nachhaltig.

Der Entwurf eines Energienutzungsplans für Hohenbrunn wurde bereits 2010 vorgelegt, erarbeitet im Rahmen eines Forschungsprojektes „Kommunaler Klimaschutz – zukunftsfähige Energiekonzepte am Beispiel des Landkreises München“ des Lehrstuhls für Bauklimatik und Haustechnik, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Hausladen in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Energiewirtschaft und Anwendungstechnik, Prof. Dr. rer. nat. Thomas Hamacher (vormals Prof. Dr.-Ing. Ulrich Wagner). In dieses Projekt waren auch die Nachbargemeinden Ottobrunn, Neubiberg, Putzbrunn, Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Aying einbezogen. Schließlich entstand aus dieser Forschungsarbeit ein „Leitfaden Energienutzungsplan“ (Hrsg. Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie und Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Inneren), in dem Details zur Aufstellung und Fortschreibung eines Energienutzungsplans nachzulesen sind. Die Broschüre kann hier heruntergeladen werden (Dateigröße 15 MB).

Eine Arbeitsgruppe der Agenda21-Hohenbrunn befasst sich zur Zeit mit den generellen Grundlagen und Methoden zur Erstellung eines Energienutzungsplanes sowie den Anforderungen zur Aktualisierung und Präzisierung des speziellen Energienutzungsplanes für Hohenbrunn. Sie vertritt die Auffassung, dass eine das gesamte Gemeindegebiet umfassende detaillierte und verbindliche Energienutzungsplanung und ein von der Gemeinde entsprechend gelenkter Energieversorgungsausbau sinnvoll und dringend notwendig sind. Ein entsprechender Energienutzungsplan für Hohenbrunn

  •  zeigt den Weg zu einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung der Gemeinde und ihrer Bürger.
    Er geht vom aktuellen Energiebedarf aus, prognostiziert den künftigen Energiebedarf unter Berücksichtigung der geplanten Ortsentwicklung und zeichnet vor, wie die vorhandene Infrastruktur (Wärmenetze und Wärme und Strom erzeugende Anlagen) ausgebaut werden müssen, um die regional vorhandenen erneuerbaren Energien in Hohenbrunn zu nutzen.
  • schafft kommunale Rahmenbedingungen für individuelle Maßnahmen  der Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und Umstellung auf regenerative Energieträger.
    Hausbesitzer wissen dann z.B., ob sie in absehbarer Zeit mit einer Wärmeversorgung durch Fernwärme rechnen können oder im Rahmen einer energetischen Sanierung ihres Eigenheims andere individuelle Lösungen einplanen müssen.
  • initiiert gemeinschaftliche Versorgungskonzepte in der Gemeinde und ggf. über Gemeindegrenzen hinweg.
    So ist z.B. nicht in allen Gemeindeteilen eine Fernwärmeversorgung wirtschaftlich sinnvoll realisierbar. Hier können kleinere Wärmversorgungsnetze modular aufgebaut werden, in die an unterschiedlichen Stellen Wärme eingespeist und an die angeschlossenen Verbraucher verteilt wird.
  • und ermöglicht die gezielte Einbindung von Bürgeranlagen und Investorenprojekten.
    Dabei sollte vorbehaltlos über die Gründung von Versorgungsgesellschaften unter Beteiligung der Gemeinde nachgedacht werden. Hohenbrunner Bürger/innen sollen Möglichkeiten eröffnet werden, sich an der Energiewende mit Ideen und wirtschaftlich zu beteiligen.

Wir planen weitere Beiträge zum Thema Energieversorgung der Gemeinde Hohenbrunn und wollen die Ergebnisse und Vorschläge des an der TU München entworfenen Energienutzungsplans möglichst breit diskutieren.

Zu einem Artikel „Zukünftige Wärmeversorgung in Hohenbrunn“ gelangen Sie hier.

 

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Zukünftige Wärmeversorgung in Hohenbrunn

Der Entwurf einer schrittweise regenerativen Wärmeversorgung für Hohenbrunn wurde bereits 2010 vorgelegt, erarbeitet im Rahmen eines Forschungsprojektes „Kommunaler Klimaschutz – zukunftsfähige Energiekonzepte am Beispiel des Landkreises München“ des Lehrstuhls für Bauklimatik und Haustechnik, Prof. Dr.-Ing. Gerhard in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Energiewirtschaft und Anwendungstechnik, Prof. Dr. rer. nat. Thomas Hamacher (vormals Prof. Dr.-Ing. Ulrich Wagner). Die Kernaussagen der Studie werden hier ausschnittsweise dargestellt und zugleich zur Diskussion gestellt.

Grundlage der Studie sind Datenerhebungen im Rahmen des oben genannten Forschungsprojektes aus dem Jahr 2009. Methodische Details sind im „Leitfaden Energienutzungsplan“ (Hrsg. Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie und Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Inneren) nachzulesen. Diese Broschüre kann hier heruntergeladen werden (Dateigröße 15 MB).

In einem ersten Schritt wurde für alle Gebäude und Gewerbebetriebe im gesamten Hohenbrunner Gemeindegebiet eine gebäudebezogene Wärmebedarfsermittlung durchgeführt. Der Gesamtwärmebedarf setzt sich jeweils aus Heizwärme und Warmwasser und ggf. Prozesswärme (Gewerbebetriebe) zusammen und variiert je nach Gebäudetyp, Gebäudealter und Sanierungszustand. Diese Daten wurden in einer Karte Wärmebedarfsdichte Stand 12/2010 (Wärmebedarf in MWh pro ha und Jahr) zusammengefasst dargestellt. Dazu wurden die bebauten Gemeindeflächen in mehr als einhundert Rastereinheiten unterteilt; unterschiedliche Wärmebedarfsdichten (von gelb über orange bis rot = hohe Dichte) entstehen durch den spezifischen Wärmebedarf der in Rastern zusammengefassten Gebäude, durch die unterschiedliche Bebauungsdichte und die Art der Gebäudenutzung. Rote Flächen bedeuten also nicht automatisch, dass dort ein schlechter energetischer Gebäudezustand vorherrscht.

Karte 1 Wärmebedarf Hohenbrunn heute (2009/2010)

Karte 1 Wärmebedarf Hohenbrunn heute (2009/2010)

Es wurde außerdem ein 20-Jahre-Zukunftsszenario mit einer Wärmebedarfsdichte 2030 dargestellt, die auf einer eher zurückhaltenden Einschätzung von Energieeinsparmaßnahmen und Sanierungen basiert. Eine weitere Ortsentwicklung (Nachverdichtung und Erweiterung von Wohn- und Gewerbeflächen) wurde nicht eingearbeitet.

Karte 2   Wärmebedarf Hohenbrunn 2020

Karte 2 Wärmebedarf Hohenbrunn 2030

Im zweiten Schritt wurde die vorhandene Energieinfrastruktur festgestellt, nämlich

  • größere vorhandene Wärmeversorgungsanlagen (Hackschnitzel-Heizwerke mit und  ohne Wärmenetze BHKWs mit Nahwärmenetz und große Solarthermieanlage)
  •  und die Dichte bereits vorhandener genehmigungspflichtiger Wärmepumpen.

    Karte 3   vorhandene Energieinfrastruktur in Hohenbrunn

    Karte 3 vorhandene Energieinfrastruktur in Hohenbrunn

Weiter wurde ermittelt, in welchen Gemeindegebieten bzw. bei welchen vorhandenen Wärmeversorgungsanlagen sich Optionen zum Aufbau von Wärmenetzen bzw. zur Umstellung auf regenerative Energiequellen ergeben. Soweit die Wärmeversorgung bereits  mit hoher Effizienz (Kraft-Wärme-Kopplung) betrieben wird, besteht zunächst kein Handlungsbedarf, es steht dann noch die spätere Umstellung auf erneuerbare Energieträger aus. Einige wenige Wärmeversorgungsanlagen werden bereits ausschließlich regenerativ betrieben, dort besteht keinerelei Handlungsbedarf mehr.

Parallel wurden die nutzbaren Wärmepotenziale, die auf dem Gemeindegebiet Hohenbrunn bzw. in der Region zur Verfügung stehen, eruiert. In der Studie waren dies im einzelnen

  •  Tiefengeothermie (Fernwärme)
  • oberflächennahe Geothermie (individuelle Wärmepumpen)
  • Solarthermie
  • Energieholz Wald
  • Biogas
  • Abwärme Vergärungsanlage Kirchstockach
  •  Wärmepotenzial Abwasser.

Und schließlich führt der an der TU München entwickelte Entwurf eines Energienutzungsplanes für Hohenbrunn den Gesamtwärmebedarf (ca. 85.000 MWh/a im Jahr 2009), das vorhandene regenerative Wärmepotenzial in Hohenbrunn bzw. in der Region (weit über 100%) und die notwendige Energieinfrastruktur zusammen. Die entsprechende Karte zeigt einen möglichen Rahmenplan, der verschiedene Teilkonzepte für die künftige Wärmeversorgung in Hohenbrunn kombiniert.

Karte 4   Entwurf euner zukünftigen Wärmeversorgung in Hohenbrunn

Karte 4 Entwurf einer zukünftigen Wärmeversorgung in Hohenbrunn

Dieser Entwurf ist zunächst eine hinreichend genaue Diskussionsgrundlage. Die Datenbasis (erhoben in 2009) muss an einigen Stellen aktualisiert bzw. vertieft werden, so wie ein Energienutzungsplan ohnehin regelmäßig fortgeschrieben und Neubaugebiete, Nachverdichtungen und Sanierungsmaßnahmen sowie neue technologische Möglichkeiten immer wieder eingearbeitet werden müssen. Eine eingehende Diskussion der Möglichkeiten muss auch eine vertiefende Bewertung der einzelnen Potenziale unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit, regionaler Wertschöpfung, Klimaschutz und Umweltwirkung, aber auch Robustheit des Systems und relativer Unabhängigkeit von externen Großversorgern liefern.

 

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Tag der Erneuerbaren Energien 2012

Der „Tag der Erneuerbaren Energien“  findet alljährlich deutschlandweit zum Gedenken an die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl statt. Dieser Gedenk- und Aktionstag ist Anlass darüber nachzudenken, wie wir möglichst schnell unabhängig von Atomstrom und den damit verbundenen Gefahren werden und ganz generell wie wir nachhaltig mit unseren kostbaren Ressourcen umgehen sollten.

Die AGENDA21-Hohenbrunn hat für den Tag der Erneuerbaren Energien 2012  am 28. April eine Besichtigungstour in Hohenbrunn organisiert, bei der unterschiedliche Heizungssysteme vorgestellt wurden, die mit Holz, einem CO2-neutralen, klimafreundlichen Energieträger aus der Region, befeuert werden. Die jeweiligen Hausbesitzer zeigten Ihre Anlagen und berichteten offen über ihre Erfahrungen. Die zahlreichen Besucher konnten drei Anlagen besichtigen,

eine Scheitholzheizung (Kachelofen mit Wassertasche, Pufferspeicher, kombiniert mit Solaranlage)

Kachelofen

eine Hackschnitzelheizung, die über ein Wärmenetz mehrere Häuser versorgt

sowie eine Pelletsheizung.

Wer am Tag der Erneuerbaren Energien verhindert war und die Besichtigungsmöglichkeiten versäumt hat bzw.  sich für eines dieser Holzheizungssysteme besonders interessiert und spezielle Fragen klären möchte, kann sich gerne  an die AGENDA-Sprecher, Martina Kreder-Strugalla (089-6083369) oder Richard Maurer (089-6015499), wenden. Diese können dann den Kontakt zu den Anlagenbesitzern herstellen.

 

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Willkommen auf den neuen Seiten der Agenda 21 Hohenbrunn!

Das Internet ist ein schnellebiges Medium und unsere "Homepage", die vor einigen Jahren durchaus als fortschrittlich gelten konnte, wurde im Laufe der Zeit in Design und Technik von der Entwicklung überholt. So haben wir uns zu einem Neuanfang entschlossen und begeben uns damit pünktlich zu Ostern ans Licht der Öffentlichkeit.

Die neue Technik gibt uns die Möglichkeit, dass mehrere Redakteurinnen und Redakteure gemeinsam an der Aktualisierung der Seiten arbeiten, so dass Sie als Besucher immer rasch die neuesten Nachrichten aus der hohenbrunner Agenda 21 erfahren. Wir haben einen übersichtlichen Terminkalender, praktische E-Mail-Formulare für Ihre Kontaktaufnahme mit uns und bei vielen Artikeln auch eine Kommentarfunktion, um mit unseren Besuchern in Dialog zu treten.

Sehen Sie sich um, machen Sie von den neuen Möglichkeiten Gebrauch, kommen Sie wieder! Und wenn wir Ihnen Lust machen können, unsere Veranstaltungen zu besuchen, an unseren Aktionen teilzunehmen, im besten Falle sogar dazu, Freude am bürgerschaftlichen Engagement zu finden und bei uns mitzumachen, dann wäre unser Ziel erreicht!

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Arbeitskreis Jugend und Gemeinschaft sucht dringend neue Mitstreiter/innen

Seit Beginn des Jahres (2012) ruhen die Aktivitäten des Arbeitskreises – eine Zwangspause, hoffentlich nur vorübergehend! Die langjährige Arbeitskreissprecherin kann die Arbeit nicht mehr weiterführen und der Kreis sucht dringend neue, vor allem jüngere Mitstreiter/-innen. Die Betreuung der Aktionen mit 15 oder mehr quirrligen Kindern sind den bisher außerordentlich fleißigen und ideenreichen Damen des Arbeitskreises inzwischen (fast) zuviel, einige würden aber gerne noch eine Weile mitwirken.  Wenn Sie Interesse haben oder auch nur einmal hineinschnuppern möchten, wenden Sie sich bitte an die AGENDA21-Sprecherin Martina Kreder-Strugalla (089 6083369 oder mks3@gmx.de).

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Verwenden Sie torffreie Gartenerde – schützen Sie Klima und Artenvielfalt

Jetzt beginnt wieder die Gartensaison. Die eine oder der andere können es kaum erwarten, Blumenschalen für die Terrasse, Töpfe für die Fensterbank und Beete im Hausgarten herzurichten und neu zu bepflanzen. In den Gartenmärkten grünt und blüht es schon und Säcke mit Blumenerde stehen bereit. Aber Vorsicht beim Einkauf  - verzichten Sie unbedingt auf Torferde!

Torf ist der Stoff, aus dem unsere Moore sind. Moore haben bei einem ganz geringen Flächenanteil (ca. 3% Flächenanteil weltweit) eine außerordentliche Bedeutung als Kohlenstoffspeicher. Die Moore unserer Welt binden doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder unseres Planeten, in Deutschland sind das über eine Milliarde Tonnen! Durch Trockenlegung von Mooren oder Torfabbau wird Kohlenstoff in Kohlendioxid, ein gefährlicher Klimakiller, freigesetzt.

Allein in Deutschland werden etwa 10 Millionen Kubikmeter Torf jährlich verbraucht, mehr als 20% davon in Hobbygärten, ein Verbrauchsvolumen und Abbautempo, das unsere Torfvorräte in wenigen Jahrzehnten weitgehend erschöpfen könnte.  Denn ein gesundes Moor wächst in einem Jahr lediglich um 1mm, es braucht also 1000 Jahre für 1m Torf! Mit dem Torfabbau werden nicht allein wertvolle Kohlenstoffspeicher, sondern mit den Moorflächen zugleich einzigartig spezialisierte Tiere und Pflanzen unwiederbringlich vernichtet und Rückzuggebiete für bedrohte Tierarten zerstört.

Deshalb sollten Sie unbedingt torffrei gärtnern und beim Kauf von Blumenerde darauf achten, dass Sie wirklich ein Produkt  o h n e  Torf und nicht etwa „torfreduzierte“ oder „torfarme“ Erde mit nach Hause nehmen. Inzwischen gibt es in Gartencenter und Baumärkten eine gute Auswahl torffreier Produkte. Und Sie können ganz sicher sein, diese besitzen ganz ähnliche bodenverbessernde Eigenschaften wie Torf, versauern die Böden aber kaum. Wenn Sie sich über Einkaufsmöglichkeiten informieren wollen und/oder mehr über den Lebensraum Moor erfahren wollen, finden Sie unter www.bund.net weiterführende Informationen.

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